Weltweit wird am 8. März der internationale Frauentag gefeiert. Er ist fest in unserem Bewusstsein verankert und bietet Anlass, über die Stellung der Frau in der Gesellschaft nachzudenken. Bis zum Jahresende soll durch unterschiedliche Aktionen der ÖGB Frauen auf Themen, die Frauen heutzutage betreffen, aufmerksam gemacht werden.
Entstanden ist der Frauentag in der der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg auf Initiative sozialistischer Organisationen. Schon damals kämpften Frauen und Männer für gleiche Rechte in allen Belangen. Ist das allgemeine Wahlrecht für uns heute eine Selbstverständlichkeit, so war es damals - wie vieles - ein langer und entbehrungsreicher Kampf. Die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ist heute noch aufrecht und hat nichts an Brisanz verloren.
In der Zeit des Naziregimes verboten, wurde der internationale Frauentag nach dem zweiten Weltkrieg von der Frauenbewegung wieder aufgegriffen. Im harten Kampf um Frauenrechte konnten in den 60iger und 70iger Jahren viele Forderungen erfolgreich durchsetzt werden, die heute zum österreichischen Selbstverständnis gehören, damals aber heiß umstritten waren. Hier nur ein paar wenige Beispiele
- Fristenlösung
- Mann nicht mehr Haushaltsvorstand
- Frauen dürfen ohne Erlaubnis des Ehemannes arbeiten
- Frauen dürfen über den Wohnsitz mitentscheiden
Gerade in Zeiten der Pandemie zeigt sich, wie relevant ein Frauentag, wie aktuell die Themen der Frauenbewegung noch sind. Frauen sind einerseits Systemerhalterinnen ohne deren Einsatz kaum etwas geht und werden gleichzeitig im Zeichen steigender Arbeitslosenzahlen vom Arbeitsmarkt verdrängt. Unterstützung seitens der Bundesregierung gibt es nicht. Geeignete Arbeitsmaßnahmenpakete fehlen. Die Frauenministerin schweigt. Der Bundeskanzler sieht weg.
Wieder treten sozial gesinnte Frauen und Männer für Frauenrechte ein. Seitens der ÖGB Frauen wird es einen Fairnesscheck geben. Frauen verdienen nicht nur Applaus, sondern auch gerechte Entlohnung. Familienarbeit ist nicht automatisch „nur“ Frauenarbeit.
Unter dem Motto Frauen am Wort wird die Frauenabteilung der younion, beginnend mit dem Frauentag Kolleginnen eine Plattform bieten, um ihrer Stimme Platz und Aufmerksamkeit zu geben. Dadurch soll aufgezeigt werden, unter welchem Einsatz Frauen sich in der Arbeit, als Familienmanagerin oder durch ihren Einsatz bei privaten Initiativen auszeichnen.
Regina Müller
Frauenvorsitzende der Hauptgruppe 1
m: regina.mueller(at)wien.gv.at
Johanna Dohnal
"Das gegenwärtige Wiedererstarken männlicher Werthaltungen und traditioneller Rollenbilder geht einher mit Xenophobie, Nationalismus, Sexismus und Sozialabbau, mit dumpfem Populismus und Provinzialismus, mit Militarismus und der Aushöhlung von Rechtsstaatlichkeit."
(Johanna Dohnal, Auftaktmatinee zu 16 Tage NEIN zu Gewalt an Frauen, 25.11.2001, Schauspielhaus Wien)