8. März Internationaler Frauentag

Bereits fest in unserem Bewusstsein verankert, bietet er Anlass, über die Stellung der Frau in der Gesellschaft nachzudenken.

Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind nicht selbstverständlich. Der Internationale Frauentag fordert auf zu bedenken, dass die bereits erkämpften Rechte nicht selbstverständlich sind und die Forderung nach Gleichstellung auch heute noch genauso wichtig, wie damals ist.

Weltweit wird am 8. März der internationale Frauentag gefeiert. Bereits fest in unserem Bewusstsein verankert, bietet er Anlass, über die Stellung der Frau in der Gesellschaft nachzudenken.

Entstanden ist der Frauentag in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg auf Initiative sozialistischer Organisationen. Schon damals kämpften Frauen und Männer für gleiche Rechte in allen Belangen. Ist das allgemeine Wahlrecht für uns heute eine Selbstverständlichkeit, so war es damals - wie vieles - ein langer und entbehrungsreicher Kampf. Die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ist heute noch aufrecht und hat nichts an Brisanz verloren.

In der Zeit des Naziregimes verboten, wurde der internationale Frauentag nach dem zweiten Weltkrieg von der Frauenbewegung wieder aufgegriffen. Viele frauenpolitische Errungenschaften in Österreich gehen auf die ehemalige Frauenministerin Johanna Dohnal zurück.

Hart erstritten wurde die Familienrechtsreform (1975), der Mann ist nicht mehr Haushaltsvorstand, Frauen dürfen ohne Erlaubnis des Mannes einen Beruf ausüben und über den Wohnsitz mitentscheiden. Uneheliche Kinder benötigen nicht mehr einen männlichen Vormund (1970). All das ist für uns selbstverständlich, hätte es allerdings keine Feminist*nnen gegeben, hätten wir all das auch heute noch nicht.

Leider müssen wir im 21. Jahrhundert immer noch für die Gleichstellung von Mann und Frau, aber auch für die Beibehaltung unserer Rechte, kämpfen. Warten wir nicht weitere 100 Jahre. Denn Frauen machen sichtbar was uns alle betrifft.

Regina Müller
Frauenvorsitzende der HG 1
regina.mueller(at)wien.gv.at

 

Zitat von Johanna Dohnal:

"Das gegenwärtige Wiedererstarken männlicher Werthaltungen und traditioneller Rollenbilder geht einher mit Xenophobie, Nationalismus, Sexismus und Sozialabbau, mit dumpfem Populismus und Provinzialismus, mit Militarismus und der Aushöhlung von Rechtsstaatlichkeit." (Johanna Dohnal, Auftaktmatinee zu 16 Tage NEIN zu Gewalt an Frauen, 25.11.2001, Schauspielhaus Wien)