Arbeiten mit Kindern ist systemrelevant

Seit einem Jahr gibt es fast nur ein Thema: Corona. Sieben-Tages-Inzidenz, Gurgel-, PCR- oder sonst

... welche Tests, Infektionszahlen. Maske nein, ja, anders. Lockdown hart, light – vielleicht einmal zur Abwechslung laktosefrei?

Bei allen Verunsicherungen helfen klare Regeln, die im Vorfeld auch durchdacht werden müssen. In der Pandemie wurde leider oft vieles nicht bis ins Detail bedacht. Darum war es notwendig, häufig vor Ort tragfähige Lösungen zu finden und sich als Bedienstetenvertretung im „Stimmenwirrwarr“ Gehör zu verschaffen.

Die Stimme der Gewerkschaft wurde oft überhört. Dialogbereitschaft gibt es in Österreich leider nicht mehr überall. Wien ist anders! Es konnte durchgesetzt werden, dass eine COVID-19-Erkrankung als Berufskrankheit anerkannt werden kann.

Für die KollegInnen eingesetzt

Herausforderungen gab es schon vor Corona, gibt es während Corona und wird es auch noch nach Corona geben. Und in Wien ist auch nicht immer alles eitel Wonne und Waschtrog. Eines gibt es aber jedenfalls: den Willen hin- und zuzuhören! Damit gelang es, dass es in den Kindergärten nun möglich ist, sich einmal pro Woche mittels Gurgeltest testen zu lassen. Für alle, die übrigens meinen, nur in den Schulen läuft es und bei „uns“ nicht: Die Gurgeltests wurden durchgesetzt, noch bevor in Schulen getestet wurde, Tests wurden und werden geliefert sowie abgeholt, ein Scanner zur Datenerfassung erleichtert die Administration.

Spätestens mit der Pandemie sollten es alle verstanden haben: Arbeiten mit Kindern ist Arbeit! Was von außen leicht und unbeschwert aussieht, ist Zeichen höchster Professionalität und enormen Engagements.

Vorreihung im Impfplan erkämpft

Trotz der hohen Systemrelevanz wurden die KollegInnen der Kindergärten aber in den ersten Impfplänen der Bundesregierung nicht als prioritär zu impfende Gruppe berücksichtigt. Erst nach lautstarkem Protest der Gewerkschaft wurden die KollegInnen in die Phase 2 vorgereiht.

Eine der Nebenwirkungen von Corona ist, dass wir gewohnte – geliebte oder ungeliebte – Pfade verlassen müssen. Aber vielleicht ist es das, was es gilt, aus der Krise mitzunehmen: dass wir neue Stärken und alte Schwächen klarer sehen. Denn Krisen bieten immer auch eine Chance – nutzen wir sie!

m: margit.pollak(at)wien.gv.at
m: marianne.klepac-baur(at)wien.gv.at